Immer wenn es um die Belange von Muslimen in Deutschland geht, waren sie dabei: Die Ditib, die in Deutschland etwa 1000 Moscheen betreibt und auch in den islamischen Religionsunterricht involviert ist, der Zentralrat der Muslime in Deutschland oder auch der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland. Mit dessen Vorsitzenden Burhan Kesici habe ich mich im ZDF-Morgenmagazin zum Moma-Duell getroffen:
Das Problem dieser Muslimverbände ist, sie sprechen nur für maximal 20% der hier lebenden Muslime. Die Mehrheit kennt sie nicht mal, aber sie machen für diese Menschen Politik und spielen sich als deren Vertreter auf. Dabei sind diese Organisationen hoch problematisch. So untersteht die Ditib der türkischen Religionsbehörde Diyanet. Deren Präsident Ali Erbas ist nicht nur ein Gefolgsmann Erdogans, sondern auch ein Antisemit der übelsten Sorte. Was bedeutet es eigentlich für 1000 Moscheegemeinden, wenn Erdogan Israel das Existenzrecht abspricht? Faktisch sind die Gemeinden hier nicht unabhängig, sondern werden von den türkischen Religionsattachés kontrolliert, die Imame werden aus der Türkei entsandt.
Im Zentralrat der Muslime sind mit ATIB, den berüchtigten Grauen Wölfen, nicht nur türkische Rechtsextremisten Mitglied, sondern auch das Islamische Zentrum Hamburg, das demnächst aus gutem Grund verboten wird. Aber auch im Verband meines Gesprächspartners Burhan Kesici ist mit Milli Görüs eine Organisation wichtigstes Mitglied, die jährlich im Verfassungsschutzbericht steht, weil sie eine Gesellschaft anstrebt, in der islamische Regeln Vorrang vor unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung haben.
Deshalb ist es auch nicht erstaunlich, dass vielen Verbänden die eindeutige Verurteilung des Hamas-Terrors schwer fiel, mich hat es hingegen nicht überrascht. Der Fehler war vielmehr, diese Verbände überhaupt zum Partner unseres Staates zu machen.
Wir müssen deshalb endlich handeln, wie wir es bei anderen Extremisten auch tun. Keine Kooperation mit Islamisten und Antisemiten oder Verbänden, die solche Mitglieder bei sich dulden, das schließt natürlich auch Fördergelder ein. Wir dürfen zudem Auslandsimamen keine Visa mehr erteilen. Dabei dürfen wir nicht auf halber Strecke stehen bleiben, wie es Innenministerin Faeser diese Woche bei der Deutschen Islamkonferenz getan hat. Die Ausbildung der Imame allein in Deutschland reicht nicht, solange sie weiterhin in den Händen von Ditib und anderen Verbänden liegt, die aus dem Ausland gesteuert werden.
Ditib kann kein Partner des deutschen Staates sein, wenn sie nicht tatsächlich unabhängig von der türkischen Staatsspitze wird. Diese klare Haltung habe ich auch Herrn Kesici gegenüber geäußert.