Ich bin Jonathan Püttmann, 22 Jahre alt und studiere Politikwissenschaft. In den vergangenen Monaten habe ich im Berliner Abgeordnetenbüro von Christoph de Vries ein Praktikum absolviert, über das ich gerne an dieser Stelle berichten möchte. Denn rückblickend kann ich sagen, um die politikwissenschaftliche Theorie einmal in der Praxis zu erleben, gibt es nichts besseres, als einen intensiven Einblick in die „Herzkammer“ der Politik zu erlangen.
Im Büro konnte ich zu verschiedenen Themen mitarbeiten. Breit diskutiert wurde und wird weiterhin die Migrationspolitik – eines der Schwerpunktthemen des Büros. Auch zum Kinderschutz und seiner gesetzlichen Stärkung habe ich viel recherchiert und zugearbeitet. Aus dem Angriff und dessen Folgen auch in Deutschland muss die Politik Konsequenzen ziehen, was Christoph und seine Mitarbeiter vorantreiben.
Die intensive inhaltliche Arbeit im Büro hat mir sehr gefallen und mich beeindruckt. Wie schnell man sich tief in komplexe Sachverhalte einarbeiten kann und muss, ist bemerkenswert. Ich wurde zu allen Themen eingebunden, habe mich als Teil des Teams gefühlt und habe mitgeholfen, wo ich konnte.
Rückblickend habe ich für mich drei Schlüsse gezogen: Ich habe gemerkt, wie dynamisch es in der Politik wirklich zugeht. Das erscheint einerseits klar, andererseits ist es wirklich so, dass jeder Tag neue Entwicklungen bereithält, auf die man reagieren muss. Es gibt zwar ruhigere Zeiten, in denen Inhalte vorangetrieben werden können. Wann diese Zeiten aber sind, lässt sich nicht immer vorhersagen. Politik ist entsprechend nicht leicht planbar. Dass man dennoch vom Reagieren ins Agieren kommt und auch langfristige Ziele politisch verfolgt, ist eine beachtliche Leistung.
Außerdem ist mir aufgefallen, wie sehr Politik auf der Begegnung von Menschen beruht. Der Austausch von Gedanken und Ideen zwischen Personen mit verschiedensten Hintergründen macht es erst möglich, Wünsche und Bedürfnisse zu kennen und entsprechend zu berücksichtigen. Die Erarbeitung von sinnvoller Politik benötigt den Input und das ständige Feedback aus der Bevölkerung, der Wirtschaft, der Kultur. Ich habe in meiner Zeit im Bundestag die Erfahrung gemacht, dass die meisten Politiker das wissen. Deswegen kann ich bezeugen, dass Politiker nicht „die da oben“ sind, die weit entfernt vom Alltag der normalen Leute machen, was sie wollen – im Gegenteil: Sie sind eigentlich nah dran. Man muss nur auf sie zugehen.
Tatsächlich bin ich begeistert, mit wie viel Leidenschaft Politik im Bundestag gemacht wird. Dazu zählen nicht nur die Abgeordneten – bei so vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern habe ich gemerkt, wie überzeugt sie von dem sind, was sie tun. Ich habe den Eindruck, dass der Bundestag voller Leute ist, die ihr Hobby zum Beruf gemacht haben. Entsprechend hoch ist die Motivation. Natürlich dominiert in der Opposition das Kopfschütteln über die nächste unsinnige Ampel-Initiative. Dennoch bin ich überzeugt, dass alle demokratischen Kräfte (zwar mit völlig verschiedenen Ideen) im Bundestag auf das gleiche Ziel hinarbeiten: Ein freies, wohlhabendes und sicheres Land. Ich wünschte, mehr Menschen würden das in diesen herausfordernden Zeiten sehen.
Die Zeit im Büro von Christoph de Vries war enorm spannend, intensiv und vor allem habe ich viel gelernt. Ich bin froh und dankbar, mein Praktikum in einem so engagierten und motivierten Büro absolviert haben zu können. Jedem, der sich für Politik interessiert und sich vorstellen kann, in der Politik tätig zu sein, kann ich ein Praktikum im Bundestag nur empfehlen. Für mich hat es sich sehr gelohnt!