Die DITIB ist Ansprechpartner für viele tausende Muslime in Deutschland. Sie betreibt und unterhält bundesweit die meisten Moscheen und ist der größte organisierte Islamverband innerhalb der muslimischen Religionsgemeinschaften. Bedauerlicherweise ist die DITIB nicht unabhängig, sondern untersteht unmittelbar der türkischen Religionsbehörde (Diyanet) und damit Präsident Erdogan. Zur Organisation des religiösen Lebens entsendet die türkische Religionsbehörde (Diyanet) Imame nach Deutschland, die in den DITIB-Moscheen predigen.
Bereits in der Vergangenheit kam es in diesem Zusammenhang zu skandalösen Ereignissen. Nicht zuletzt die Spionagevorwürfe und kriegsveherrlichende Propaganda im Zusammenhang der türkischen Militäroffensive in Afrin haben das Vertrauen grundlegend beschädigt. Auch deshalb stellte die Bundesregierung mit dem Haushalt 2017 sämtliche Fördergelder an DITIB auf Bundesebene folgerichtig ein.
Viele hofften, dass die Sanktionen der Bundesregierung zu einer Emanzipation der DITIB vom türkischen Staat führen würde. Diese Hoffnungen waren leider vergebens. Denn im Zuge der völkerrechtswidrigen Invasion der Türkei in Nordsyrien kam es erneut zu Kriegspropaganda und Heldenverehrung in DITIB-Moscheen im Rahmen der Freitagspredigt vom 11. November 2019. Wieder einmal hat sich der unselige Einfluss des türkischen Staates auf türkischstämmige Menschen in Deutschland unter dem Deckmantel der Religionsfreiheit gezeigt. Das Gift des Nationalismus wurde wieder verbreitet.
Religion darf politisch sein, aber Religionsgemeinschaften dürfen nicht als willfähriger Bote ausländischer Regelungen in Deutschland agieren. Genau dies hat DITIB aber zum wiederholten Mal getan. Die Indoktrination türkischstämmiger Menschen in Deutschland muss ein Ende haben. Deshalb trete ich für eine Suspendierung DITIBs aus der Deutschen Islam Konferenz (DIK) ein, bis eine Emanzipation vom türkischen Staat stattgefunden hat in Form einer organisatorischen und rechtlichen Unabhängigkeit der DITIB von Dyanet.
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