Was wurde nicht alles versprochen. Die Wunschliste der Koalition aus SPD, Grüne und FDP ist lang. Im ersten Haushaltsentwurf der Ampel zeigt sich: Familien und Kinder stehen in der Prioritätenliste der Ampel nicht besonders weit oben. Mit „Chancen für Kinder, starke Familien und beste Bildung ein Leben lang“ startet die Koalition aus SPD, Grüne und FDP in die neue Regierung. Aber nach 100 Tagen ist davon im Haushalt nicht viel zu sehen. Die Kindergrundsicherung kommt erst einmal nicht, mehr Zeit für Familien spielt keine Rolle und die pandemiebedingte Regelung zum Elterngeld, die Elterngeld in voller Höhe garantiert trotz Kurzarbeit oder pandemiebedingter Arbeitslosigkeit, wäre ohne die Initiative und den Druck der Union wohl auch ausgelaufen.
Wir als Union haben ab sofort mehr Elterngeld (verlängert um 2 Monate) gefordert, damit Familien mehr Zeit füreinander haben. Gerade die ersten Monate sind für die Familien zur Eingewöhnung mit der neuen Situation so wichtig. Von der neuen Regierung ist dafür im Haushalt nichts eingeplant. Im Gegenteil auch in den Folgejahren nach 2023 wird es max. 1 Monat Elterngeld zusätzlich geben und die so vehement angepriesene Kindergrundsicherung steht in diesem Jahr auch noch nicht im Plan. Stattdessen gibt es im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend eine ganze Reihe neuer Stellen, die sich um maximale Vielfalt bemühen. Das Programm „Demokratie Leben“ soll verstetigt werden, was die ohnehin mit 86% der gesetzlichen Leistungen des gesamten Familienhaushalts noch weiter steigen lässt. Also weniger Spielraum für andere, neue Programme wie Sprach-Kita, Frühe Hilfen, oder Freiwilligendienste und Kinderschutz. Es wird deutlich, dass die Ampelkoalition ihre Schwerpunkte eher in ideologisch geprägten und bereits gut dotierten Themen wie dem „Kampf gegen Rechts“ sieht, als sich wichtigen Aufgaben wie der Ehrenamtsförderung, Kita-Plätzen oder der Unterstützung von Alleinerziehenden zu widmen. Viele Themen sind im ersten Haushaltsentwurf noch nicht definiert oder verankert. Corona und der Ukraine-Krieg werden die Haushaltslage sicher weiter erschweren. Erst im Mai wird der Haushalt 2022 verabschiedet. Wir dürfen also gespannt sein, welche Projekte die Regierung wirklich auf den Weg bringt, inwiefern sie unsere Familien in Deutschland entlastet und in welchem Umfang ideologisch motivierte Randthemen forciert werden.