Das Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung im Deutschlandhaus in Berlin ist ein Meilenstein der Erinnerungspolitik. Am Mittwochabend war die Gruppe der Vertriebenen, Spätaussiedler und dt. Minderheiten der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu Gast in dem vor einem Jahr von der Bundeskanzlerin a.D. Angela Merkel eröffneten neuen Dokumentationszentrum und wurde durch die Leiterin Dr. Gundula Bavendamm geführt.
Das Zentrum widmet sich schwerpunktmäßig der Erinnerung und Aufarbeitung der Schicksale der rund 14 Millionen deutschen Heimatvertriebenen, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs aus ihrer Heimat in Ost- oder Südosteuropa vertrieben wurden oder vorher geflohen waren. Das Besondere an dem Konzept ist die Betrachtung der Zwangsmigration aus unterschiedlichen Blickwinkeln. Die Dokumentationsstätte gibt der Aufarbeitung dieses letzten Kapitels des Zweiten Weltkrieges einen neuen, entscheidenden Impuls. Als Unionsfraktion haben wir uns jahrelang für diesen zentralen Erinnerungsort sowie für den nationalen Gedenktag für die Opfer von Flucht und Vertreibung am 20. Juni eingesetzt. Nach zwölf Jahren harter Arbeit im Stiftungsrat, gegen erheblichen Widerstand und heftiger Kontroversen konnte dieses Haus mit der Dauerausstellung erfolgreich eröffnet werden. Die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag wird sich weiter entschlossen dafür einsetzen, dass der Stiftungsauftrag auch im Wirkbetrieb des Dokumentationszentrums eins zu eins erfüllt und die dafür notwendige Infrastruktur wie ein dauerhaftes Depot bereitgestellt wird.
Wir wollen das Berliner Deutschlandhaus als einzigartiges Dokumentations-, Bildungs- und Forschungszentrum etwa durch den Einzug weiterer nach Bundesvertriebenengesetz geförderter Bundeseinrichtungen ausbauen. Das Haus überzeugt aber nicht nur durch die einmalige Dokumentation von Flucht und Vertreibung, sondern auch durch seine beeindruckende Architektur in Verbindung mit der Raumgestaltung einzelner Themenabschnitte. Wir waren alle beeindruckt und bewegt. Flucht und Vertreibung sind kein Thema für die Geschichtsbücher, sondern hochaktuell wie die Ukrainer derzeit leidvoll erfahren. Dieses Zentrum muss der Öffentlichkeit noch breiter bekannt gemacht werden. Dies werden wir als Abgeordnete der Union tatkräftig unterstützen. Einen Besuch kann ich allen, insbesondere auch Reisegruppen und Schulklassen, nur wärmstens empfeheln.