Der Besuch in Rothenburgsort im Altenwohnheim Billwerder Bucht der Hamburger Diakoniestiftung brachte mir ein in Hamburg einzigartiges Konzept näher. Die Senioren wohnen selbstständig in altersgerechten Wohnungen und wenn sie später vielleicht Pflege – auch stationäre – benötigen, wird die Wohnung in eine Pflegewohnung umgewandelt. Es ist dann kein Umzug in ein Pflegeheim notwendig, sondern der Verbleib im vertrauten Umfeld mit allen bestehenden sozialen Kontakten gesichert. Nicht nur das Konzept kommt bei den Bewohnerinnen und Bewohnern gut an; auch die hellen und schönen Räume und die Betreuung mit extra viel Herzlichkeit, die im Gespräch mit Personal und Bewohnern deutlich wurde. Selbst in Coronazeiten wurde niemand alleingelassen und die Kontaktverbote führten zu innovativen Ideen. Wenn die Trainerin im Garten Übungen vormacht und die Senioren auf ihren Balkons mitmachen, wenn ein DJ im Garten selbst sehr gebrechliche Menschen zum Tanz animiert, wenn seelsorgerische Betreuung gewährleistet ist oder Schausteller im Garten Drehorgel und Karussell aufbauen, dann spürt man sehr viel Mitmenschlichkeit in dieser christlichen Einrichtung, die sie ganz besonders macht. Mit dem Leiter Jörg Wisotzki sprach ich zudem über die politischen Fragen der Pflege, von Dokumentationspflichten über Stellenschlüssel und Pflegefinanzierung bis hin zu Assistenzrobotern. Ich nehme viele Themen mit nach Berlin.