Hapag-Lloyd ist nicht nur ein Hamburger Traditionsunternehmen, sondern das Hauptgebäude am Ballindamm ist auch eine Art inoffizielles Hamburger Wahrzeichen. Insofern startete unser Besuch im Unternehmen auch mit einem Blick von der Dachterrasse, wo sich die Alster in einer solchen Postkartenschönheit offenbarte, dass mein Mitarbeiter und ich dort gar nicht mehr weg wollten.
Aber Hapag-Lloyd ist auch die fünftgrößte Reederei der Welt, mit mehr als 12.000 Mitarbeitern und 10 Mrd. Euro Jahresumsatz.
Insofern gab es viel politisch Relevantes zu besprechen. Vorstandsmitglied Dr. Maximilian Rothkopf und Captain Richard von Berlepsch stellten das Unternehmen vor und gaben ihre Anliegen an die Politik weiter.
Trotz Schifffahrtskrise sieht sich Hapag-Lloyd für die Zukunft gut aufgestellt und nimmt neue Herausforderungen an.
Dazu gehören Fusionen und Allianzen, um möglichst alle wichtigen Transportstrecken bedienen zu können. Ein ganz aktuelles Thema ist der Umweltschutz. Ab 2020 wird der Schwefelgehalt im Treibstoff auf weltweit 0,5% reduziert entsprechend einer internationale Vereinbarung der Weltschifffahrtsorganisation IMO, die Wettbewerbsverzerrungen verhindern wird. Voraussetzung hierfür ist aber, dass auch überall konsequent kontrolliert und empfindlich bestraft wird. Dafür sollte sich die Bundesregierung einsetzen.
Ein weiteres Thema ist die Umstellung auf Flüssiggas LNG. Hapag-Lloyd ist die erste Reederei, die ein bestehendes Großschiff auf LNG umrüsten wird.
Das ist eine große Herausforderung, auch weil es dafür noch keinen passende Förderrahmen gibt. Hier gilt es, Ministerien und Fraktion zu sensibilisieren und generell den Anliegen der deutschen Reedereien im Bundestag mehr Gewicht zu geben.